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Muttermilch

Melissa Broder

Statt Thora liest Rachel lieber Kalorientabellen, statt in die Synagoge geht sie lieber in den Frozen-Joghurt-Laden, wo sie genau abgemessene Portionen kalorienarmer Sorten bestellt. Ohne Topping, bitte, denn die Kalorien wären nicht kalkulierbar. Rachel hadert nicht nur mit sich selbst, sondern auch mit ihrer Mutter. Die Therapeutin empfiehlt ihr deshalb ein mütterliches Kommunikations-Detox. Durch die ständige Kontrolle ihrer Kalorienzufuhr versucht sie, das emotionale Loch zu schließen, was, wie man sich vorstellen kann, nicht gelingt. Da taucht Miriam auf, eine junge orthodoxe Jüdin, die die besten Eisbecher der Stadt kreiert. Rachel ist hingerissen von dieser Frau – ihrem Hunger, ihrem üppigen Körper, ihrem Glauben und ihrer Familie – und begibt sich auf eine Reise zu sich selbst, auf der manchmal Traum, Fantasie und Wirklichkeit verschwimmen. So pointiert und witzig wurde wahrscheinlich selten über Essverhalten, so schonungslos über verkorkste Mutter-Tochter-Beziehungen und Selbsthass geschrieben. Dabei verliert Melissa Broder aber auch das große Ganze nicht aus dem Blick: die Oberflächlichkeit unserer Welt, den Glauben an etwas und die Rolle des weiblichen Körpers. Eine zärtliche und wilde Meditation über Liebe und Sein, gleichzeitig urkomisch und herzzerreißend. Wenn man Melissa Broders Figuren dabei zusieht, wie sie versuchen, sich selbst zu lieben, führt das zwangsläufig dazu, dass man sich selbst ein bisschen mehr liebt oder zumindest ein bisschen weniger hasst.

„Eine opulente, herzzerreißende Geschichte der Selbstfindung durch schonungsloses Streben nach Begehren. Umwerfend.“
–Carmen Maria Machado
 
Erschienen bei Ullstein.

Gibt's zum Beispiel hier zu kaufen.

Zum erwähnten Twitter-Account der Autorin geht's hier lang.

 

Pressestimmen

"Broder presents a dizzying array of intimate dispatches and confessions…She has a near-supernatural ability to not only lay bare her darkest secrets, but to festoon those secrets with jokes, subterfuge, deep shame, bravado, and poetic turns of phrase."
–New York Magazine

"A triumph of unsettlingly relatable prose."
–Vanity Fair

 

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